Der Dozent: Prof, wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Lehrbeauftragter

Bettina Weiss

Der Begriff Dozent leitet sich aus dem lateinischen Wort „docere“ – lehren ab. Ein Dozent ist also jemand, der andere unterrichtet. Dozenten lehren allerdings ausschließlich im Tertiär- und Quartärbereich, also an Hochschulen oder Bildungseinrichtungen für Erwachsene.

Die meisten Studierenden werden mit dem Begriff Dozent zum ersten Mal an einer Hochschule in Berührung kommen. Denn wer dort unterrichtet, wird als Dozent bezeichnet – egal ob Professor, Privat-Dozent, wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Lehrbeauftragter. Somit hat nicht jeder Dozent auch eine Professur inne. Welche Art von Dozent an einer Hochschule unterrichten darf, entscheidet die jeweilige Hochschule oder das Bundesland.

Ein Professor hat einen langen Weg hinter sich:  Nach einem abgeschlossenen Hochschulstudium muss er die Promotion ablegen und anschließend die Habilitation erlangen. Dies ist die höchste Hochschulprüfung in Deutschland, mit der die Lehrbefähigung in einem wissenschaftlichen Fach festgestellt wird. Mit Abschluss der Habilitation bekommt man die „Venia legendi“ verliehen, die einen dazu befähigt, an einer Universität zu unterrichten. Solange man noch nicht als Professor berufen wurde, lautet die Bezeichnung allerdings noch Privatdozent.

Seit Einführung der „Juniorprofessur“ im Jahre 2002 besteht auch die Möglichkeit, ohne Habilitation direkt nach der Promotion eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule auszuüben. Voraussetzung ist in der Regel eine herausragende Promotion.
Neben den Dozenten an Hochschulen gibt es auch jede Menge private Dozenten. Diese unterrichten zum Beispiel an Volkshochschulen, der IHK/HKW, bei privaten Bildungsträgern oder Wirtschaftsakademien. Als privater Dozent wird in der Regel keine Professur benötigt. Die erforderlichen  Kenntnisse können ebenso in der Praxis erlernt worden sein. So unterrichten häufig Führungspersonen oder Praktiker aus Unternehmen auch ohne Lehrberechtigung. Besonders in den Bereichen der Kunst, bei Sprachen oder technischen Ausbildungen sind Praxiserfahrene als Dozent hoch angesehen und heiß begehrt.

Die geforderten Fähigkeiten unterscheiden sich aber bei freien Dozenten je nach Bildungseinrichtung. Ein Dozent an der IHK benötigt beispielsweise eine höhere Qualifikation als ein freier Dozent an der Volkshochschule. Bei privaten Bildungsträgern wird grundsätzlich eine Ausbildereignungsprüfung verlangt.

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