Durch die Initiativbewerbung zum Erfolg – So verkauft ihr euch geschickt!

Bettina Weiss

Wer Arbeit sucht, aber keine passenden Stellenanzeigen findet, braucht nicht zu verzweifeln. Mit einer Initiativbewerbung präsentiert sich der Arbeitssuchende selbstbewusst auf dem Arbeitsmarkt.  Damit die Initiativbewerbung auch zum Erfolg führt, gilt es allerdings einige Punkte zu beachten.

 

Initiativbewerbung vs. Blindbewerbung

Der Name verrät es bereits: Bei der Initiativbewerbung ergreift der Bewerber die Initiative! Das heißt, ihr bewerbt euch bei einem Unternehmen, obwohl dieses keine passende Stelle für euch ausgeschrieben hat.

Genauso geht ihr bei einer Blindbewerbung vor, trotzdem muss man zwischen den beiden Bewerbungsformen unterscheiden! Bei der Blindbewerbung sendet ihr ein und denselben Text an viele Unternehmen und hofft darauf, dass schon ein Treffer dabei sein wird. Hier heißt das Motto wohl "Quantität statt Qualität".

Bei der Initiativbewerbung ist eure Bewerbung perfekt auf das jeweilige Unternehmen ausgerichtet. Dies ist in fast allen Fällen eine Voraussetzung dafür, dass eure Bewerbung nicht direkt im Mülleimer landet. Deshalb raten die meisten Bewerbungstrainer auch dringend von Blindbewerbungen ab.  Die Initiativbewerbung bietet hingegen durchaus Chancen auf Erfolg. Dazu sollte sie positiv auffallen und dem Arbeitgeber zeigen, warum er ausgerechnet für Dich eine, vielleicht ungeplante, Stelle einrichten sollte. 

Vorteile der Initiativbewerbung

Die Initiativbewerbung bietet verschiedene Vorteile. Zum einen mögen es viele potentielle Arbeitgeber, dass ihr die Initiative ergreift. Denn dadurch beweist ihr Selbstbewusstsein und zeigt ernsthaftes Interesse am Unternehmen. Da es keine Stellenanzeige gab, steht eure Bewerbung nicht unter allzu großer Konkurrenz. Außerdem seid ihr nicht gezwungen, euch an den Anforderungen in der Stellenanzeige zu orientieren. Stattdessen habt ihr mehr Freiheiten, eure Bewerbung zu gestalten und könnt euch so präsentieren, wie es euch am vorteilhaftesten erscheint. Selbst wenn es nicht auf Anhieb klappen sollte: Wenn ihr mit eurer Initiativbewerbung überzeugen könnt, ist es gut möglich, dass das Unternehmen eure Bewerbung behält und zu einem späteren Zeitpunkt auf euch zurückkommt.

Nachteile der Initiativbewerbung

Initiativbewerbungen haben aber natürlich auch ihre Schattenseiten. Zusätzliche Kosten für die Bearbeitung eurer Bewerbung und gegebenenfalls die Rücksendung eurer Unterlagen stören einige Unternehmen. Vor allem große Unternehmen mit vielen Mitarbeitern erhalten mitunter sehr viele Initiativbewerbungen. Einige Konzerne bitten sogar auf ihrer Internetseite darum, von dieser Form der Bewerbung abzusehen. Das solltet ihr für eure Wunsch-Unternehmen natürlich überprüfen, da eine Initiativbewerbung in diesem Fall verlorene Mühe wäre. Auch ansonsten gibt es noch einiges, was ihr beachten müsst, bevor ihr eure Bewerbung losschickt.

Sich selber kennen und einschätzen

Bevor ihr mit den Unternehmen in Kontakt tretet, müsst ihr euch zwei Punkte klarmachen:

  • Welche Qualifikationen sind für euren Wunschjob gefragt?
  • Welche davon könnt ihr vorweisen?

Die fachlichen Qualifikationen lassen sich gut durch Bildungsabschlüsse und Praxiserfahrungen darlegen. Zusehends gewinnen aber auch nicht-fachliche Qualifikationen an Bedeutung, die sogenannten Soft Skills. Hier ist es wichtig, sich selbst gut einschätzen zu können.

Überlegt euch also gründlich, welche Fähigkeiten ihr besitzt. Könnt ihr andere Menschen gut überzeugen und euch entsprechend gut durchsetzen? Dann  dürft ihr mit Recht von euch behaupten, dass ihr über ein ausgeprägtes Kommunikationsgeschick verfügt. Seid ihr gut darin, mit anderen zusammenzuarbeiten, dann ist Teamfähigkeit eine eurer Stärken. Setzt euch möglichst objektiv mit euch selbst auseinander und arbeitet eure Soft Skills heraus. Anschließend überlegt ihr euch, welche dieser Fähigkeiten mit Blick auf den angestrebten Beruf hilfreich sein könnten. 

Wenn ihr euch so ein Bild über eure Stärken und Schwächen verschafft habt, könnt ihr auch wesentlich genauer einschätzen, ob ihr überhaupt zum Unternehmen XY passt oder nicht. Nun könnt ihr euch Unternehmen raussuchen, bei denen eure Fähigkeiten möglicherweise gefragt sind und bei denen eure Initiativbewerbung erfolgreich verlaufen könnte. Für eure Recherche können euch Branchenverzeichnisse oder Fachzeitschriften eventuell hilfreich sein. In vielen Fällen eignet sich aber wohl am ehesten das Internet, um an Informationen über das Unternehmen zu gelangen.

Der erste Kontakt

Der Besuch einer Messe ist häufig eine gute Methode, mit einem Unternehmen in Kontakt zu treten. Sollte eine Firma, die euch interessiert, dort einen Stand haben, könnt ihr das Gespräch mit den Vertretern des Unternehmens suchen. Findet dabei heraus, ob das Unternehmen überhaupt einstellt und worauf bei einer Bewerbung zu achten ist. Eure Gesprächspartner müssen es ja wissen, schließlich haben auch sie irgendwie den Weg in den Betrieb gefunden.

In den meisten Fällen wird die erste Kontaktaufnahme aber über das Telefon erfolgen. Ruft direkt in der Personalabteilung an oder lasst euch von der Telefonzentrale dorthin weitervermitteln. Ihr solltet freundlich, selbstbewusst und sicher auftreten. Um eure Nervosität zu bekämpfen, erinnert euch an eure Stärken!
Welchen Weg ihr auch wählt, macht euch vorher Gedanken, was ihr wissen und wie ihr vorgehen wollt. Folgende Punkte solltet ihr auf jeden Fall berücksichtigen:

  • Legt euch für eventuelle Rückfragen eure Unterlagen bereit (Lebenslauf, Notizblock, Stift)!
  • Wer seid ihr und mit wem sprecht ihr? (Namen!)
  • Wollt ihr eine Unternehmensbroschüre oder sonstige, weitere Informationen?
  • Stellt das Unternehmen überhaupt ein?
  • Worauf müsst ihr besonders achten, wenn ihr euch bewerbt?
  • Soll die Initiativbewerbung elektronisch oder per Post erfolgen?
  • An wen sollt ihr die Bewerbung schicken? (Namen!)

In eurer Bewerbung solltet ihr euch ruhig auf das Telefongespräch beziehen. Besonders vorteilhaft ist das, wenn die Initiativbewerbung an dieselbe Person geschickt werden muss, mit der ihr telefoniert habt.

Wie war das nochmal?

Es gibt also einiges, was man berücksichtigen sollte, bevor man eine Initiativbewerbung schreibt. Zur besseren Übersicht, findet ihr hier die wichtigsten Punkte nochmal aufgelistet:

  • Eine Initiativbewerbung ist keine Blindbewerbung. Ihr müsst auf die Unternehmen eingehen!
  • Vorteile der Initiativbewerbung: Weniger Konkurrenz, freiere Gestaltung der Bewerbung möglich.
  • Nachteile der Initiativbewerbung: Bearbeitungsaufwand für Firmen.
  • Was sind eure fachlichen Qualifikationen und über welche nicht-fachlichen Kompetenzen verfügt ihr?
  • Welches Unternehmen könnte passen? Recherchiert und sammelt gründlich Informationen über die Unternehmen!
  • Bereitet den ersten Kontakt genauestens vor. Überlegt euch Ziele und notiert Fragen, um zu überzeugen.
  • Kennt ihr euren Ansprechpartner und habt ihr alle nötigen Informationen? Dann könnt ihr mit der Bewerbung loslegen!

Wer übrigens auf Nummer sicher gehen will bei seiner Bewerbung, kann sich auch an einen Bewerbungsservice wenden. Dieser hilft Dir bei der Zusammenstellung Deiner Bewerbungsunterlagen, nicht nur bei Initiativbewerbungen, und steht Dir mit Rat und Tat zur Seite.

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