Mathematik Studium
Ein Mathematik Studium hat nur wenig mit der Schulmathematik zu tun. Es geht vielmehr um das Lösen von Problemen durch mathematische Methoden und Algorithmen. Während des Studiums erwirbst Du Fachkenntnisse, um naturwissenschaftliche, technische und wirtschaftliche Phänomene mathematisch darzustellen. Anstatt zu beobachten, setzt Du Dich aktiv mit der Mathematik auseinander und qualifiziert Dich durch Dein Studium für zahlreiche Tätigkeiten, etwa in der Marktforschung, Hard- und Softwareentwicklung oder Industrie.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
In den ersten Semestern Deines Mathematik Studiums lernst Du die Grundlagen in den Bereichen Analysis, Lineare Algebra, Stochastik sowie Computerorientierte Mathematik.
Je nach Fakultät unterscheiden sich die Wahlpflichtmodule voneinander. Du kannst Dich dabei individuell für Deine Schwerpunkte entscheiden. Zur Auswahl stehen zum Beispiel folgende Kurse:
- Numerik
- Topologie
- Versicherungsmathematik
- Datenstrukturen und Algorithmen
Darüber hinaus begleiten Dich in Deinem Studium teilweise Themen wie Betriebswirtschaftslehre, Physik, Volkswirtschaftslehre und Informatik.
Dein Master Studium teilt sich meist in zwei Bereiche, die angewandte und reine Mathematik. Dabei besuchst Du Kurse aus den jeweiligen Gebieten, kannst Dich aber zusätzlich durch die Wahl von verschiedenen Modulen spezialisieren. Es begegnen Dir Inhalte wie Differentialgleichungen, Finanzmathematik und Wahrscheinlichkeitstheorie.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf & Abschluss
Vor Studienbeginn bieten Dir die Hochschulen oft sogenannte Vorkurse an. In denen wiederholst Du nochmal die wichtigsten fachlichen Grundlagen, die Du für einen erfolgreichen Start in Deinen Studiengang benötigst. Während Deines Mathematik Studiums geht es darum, mathematische Inhalte zu verstehen, herzuleiten oder zu beweisen. Hierzu besuchst Du unterschiedliche Vorlesungen und Tutorien. Im Anschluss vertiefst Du Dein Wissen im Selbststudium und fertigst Hausarbeiten an. Am Ende der jeweiligen Lehrveranstaltungen finden die Prüfungen meist in Form von Klausuren statt.
In der Regel dauert ein Bachelor Mathematik Studium 6 bis 7 Semester. Während dieser Zeit sehen manche Hochschulen eine Praxisphase vor, in der Du ein Praktikum bei einem Unternehmen oder einer Forschungseinrichtung absolvierst. Deinen Bachelor Studiengang schließt Du ab, indem Du zu einer wissenschaftlichen Fragestellung eine Bachelorarbeit verfasst. Danach verleiht Dir die Hochschule den akademische Grad des Bachelor of Science (B.Sc.).
Wenn Du Lehrer werden möchtest, kannst Du Mathematik auch auf Lehramt studieren und mit einem Bachelor of Education (B.Ed.) oder Bachelor of Arts (B.A.) abschließen. Auf diesem Weg erwarten Dich zusätzliche pädagogische Fächer sowie verschiedene Praktika an Schulen.
Für ein weiterführendes Masterstudium solltest Du 4 Semester einplanen. Nach dessen Abschluss erhältst Du den akademischen Grad des Master of Science (M.Sc.) oder Master of Education (M.Ed.).
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um an einer Fachhochschule oder Universität Mathematik zu studieren, brauchst Du eine Hochschulzugangsberechtigung. Du erhältst die Zulassung zum Studium, wenn Du entweder die Allgemeine Hochschulreife (Abitur), die Fachhochschulreife oder die Fachgebundene Hochschulreife nachweisen kannst. Auch ist es möglich, ein Studium als Meister oder beruflich Qualifizierter aufzunehmen. Manche Mathematik Studiengänge sind zudem noch durch einen Numerus clausus (NC) zulassungsbeschränkt. Bei diesen Hochschulen benötigst Du eine bestimmte Schulabschlussnote, um das Studium bevorzugt zu beginnen, falls freie Studienplätze zur Verfügung stehen.
Um ein Mathematik Master Studium aufzunehmen, solltest Du vorher ein erstes berufsqualifizierendes mathematisches Studium abgeschlossen haben. Zusätzlich ist manchmal noch eine vorgegebene Abschlussnote dieses Bachelor Studiengangs erforderlich. Für wenige Masterstudiengänge ist ein Nachweis über Deine Englischkenntnisse notwendig.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Du konntest schon im Matheunterricht nicht aufhören, den Zahlenproblemen auf den Grund zu gehen? Die Lösung der Aufgabe allein reicht Dir nicht, Du möchtest sie noch ergründen? Und Du gibst nicht auf, auch wenn Du vor einer noch so kniffligen Aufgabe stehst? Dann ist das Mathematik Studium das richtige für Dich. Am wichtigsten ist, dass Du Dich für Mathe interessierst und auch schon in der Schule gute Noten in dem Fach hattest.
Zusätzlich helfen Dir Deine analytischen und kreativen Fähigkeiten, wenn es darum geht ein mathematisches Phänomen zu entschlüsseln. Deine Kommunikationsstärke unterstützt Dich dabei, die von Dir entwickelten Lösungen aus der Sprache der Mathematik in die des Anwenders zu übersetzen. Durch Deine disziplinierte Arbeitsweise bewältigst Du die Übungen und Hausarbeiten während Deines Studiums mit Bravour.
Keine Angst vor der hohen Abbrecherquote
80 % der Studienanfänger brechen ihr Mathematik Studium in den ersten Monaten ab. Lass Dich nicht von der hohen Abbruchquote abschrecken, sondern entscheide aufgrund Deiner persönlichen Interessen.
Um Dir bei Deiner Studiengangswahl behilflich zu sein, bieten einige Universitäten und Fachhochschulen diverse Informationsveranstaltungen zum Studium an. Auch kannst Du an manchen Hochschulen an einem Schnupperstudium teilnehmen. Hier erfährst Du meist an 3 Tagen mehr über den Inhalt und Ablauf eines Mathematik Studiums. Du besuchst Vorlesungen sowie Übungen und kannst den Professoren und Dozenten Deine Fragen zum Studium direkt stellen.
Nimm die Angebote der Hochschulen auch noch nach Deiner Entscheidung für das Mathematik Studium wahr und sei zum Beispiel bei den Brückenkursen vor dem Semesterbeginn dabei. So startest Du mit einem sicheren Gefühl in Dein Studium. Auch während Deiner Lernphasen kannst Du Dein Wissen durch Tutorien festigen.
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Beruf, Karriere & Gehalt
- Luft- und Raumfahrt
- Automobilbau
- Bank- und Versicherungswesen
- Logistik
- Bildungssektor
Die Berufs- und Karriereaussichten für Mathematiker sind sehr gut. Die Mathematik zählt zu den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), deren Absolventen als äußerst begehrt in der Wirtschaft gelten. Prognosen zufolge steigt der Bedarf an Mathematikern auch in den nächsten Jahren weiter.
In folgenden Branchen kommst Du als Mathematiker zum Einsatz:
- Luft- und Raumfahrt
- Automobilbau
- Bank- und Versicherungswesen
- Logistik
- Bildungssektor
Arbeitest Du beispielsweise in einer Bank, bist Du für das Risikomanagement oder die Planung und Kalkulation von Investitionen zuständig. In Deinem Arbeitsalltag untersuchst Du mögliche Risiken und erstellst Handlungsempfehlungen für die Entscheidungsträger im Unternehmen. Bist Du bei einer Versicherung angestellt, entwickelst Du zum Beispiel neue Produktkonzepte und optimierst die bereits vorhandenen.
Nach dem erfolgreichen Berufseinstieg ist es außerdem möglich, Aufgaben im Management eines Unternehmens zu übernehmen oder zum Team- oder Abteilungsleiter aufzusteigen. Strebst Du eine Führungsposition an, empfiehlt es sich, ein Master Studium abzuschließen, da viele Betriebe diese Absolventen bevorzugen. Die Promotion ist im Fachbereich Mathematik keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere, sie kann aber durchaus die Höhe des Gehalts positiv beeinflussen.
Im Allgemeinen gehören Mathematiker zu den Akademikern mit sehr positiven Gehaltsaussichten. Das Durchschnittsgehalt von Berufseinsteigern liegt bei etwa 3.350 €¹ brutto im Monat, mit Doktortitel sogar bei bis zu 5.850 €¹ monatlich. Durchschnittlich verdient ein erfahrener Mathematiker 4.800 €¹ im Monat.
Wo kann ich Mathematik studieren?
So gut wie alle staatlichen Universitäten in Deutschland bieten ein Mathematik Studium an. Du kannst den Studiengang auch an einer der Fachhochschulen studieren. Diese bieten meist den Studiengang Angewandte Mathematik an. Die FHs verfolgen damit den Anspruch, eine möglichst praxisnahe und anwendungsorientierte Lehre anzubieten. Anders als bei vielen anderen Fächern gibt es kaum Angebote privater Hochschulen, vereinzelt besteht die Möglichkeit eines dualen Mathematik Studiums.