Psychotherapie Studium
Wusstest Du, dass Psychotherapie übersetzt ,,die Behandlung der menschlichen Seele” bedeutet? Das trifft es ganz gut, denn als Psychotherapeut verhilfst Du Menschen zu einem besseren Lebensgefühl und zu mentaler Gesundheit.
Versetzt Du Dich gerne in andere Menschen und löst mit ihnen ihre Probleme? Die unendlichen Weiten der menschlichen Psyche findest Du total spannend? Dann ist das Psychotherapie Studium genau das Richtige für Dich.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Das Psychotherapie Studium grenzt sich inhaltlich vom klassischen Psychologie Studium ab und ist speziell auf die Ausbildung zum Psychotherapeuten zugeschnitten. Im Bachelor Studium beschäftigst Du Dich zum einen mit der allgemeinen Psychologie. Dabei lernst Du, wie das menschliche Erleben und das Verhalten miteinander in Wechselwirkung funktionieren.
Darüber hinaus stehen Module wie Statistik sowie wissenschaftliche Methoden und Evaluation auf Deinem Stundenplan. Dabei eignest Du Dir an, wie Du psychotherapeutische Untersuchungen planst, durchführst und die gesammelten Ergebnisse anschließend auswertest. Außerdem kannst Du Dich noch auf diese Inhalte freuen:
- Lehre psychischer Erkrankungen
- Psychotherapeutische Verfahrenslehre
- Psychologische Diagnostik
- Entwicklungspsychologie
- Prävention und Rehabilitation
Im weiterführenden Staatsexamen beziehungsweise Master Studium vertiefst und erweiterst Du Deine psychotherapeutischen Kenntnisse. Dabei spezialisierst Du Dich zum Beispiel auf Verhaltenstherapie und unterstützt Deine Patienten, neue Verhaltens- und Denkweisen zu erlernen und somit den Heilungsprozess voranzutreiben. Im Schwerpunkt Tiefenpsychologie packst Du die Probleme an der Wurzel und reist zur Aufarbeitung mit den Klienten beispielsweise in die Kindheit, wo die psychischen Verletzungen entstanden sind.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf & Abschluss
Dein Bachelor Studium in Psychotherapie dauert 6 Semester, während Du für den Master 4 bis 10 Semester einplanen kannst. Um Deine Approbation zu erhalten und Patienten behandeln zu dürfen, benötigst Du beide Abschlüsse. Das approbationskonforme Staatsexamen Studium nimmt 6 bis 10 Semester in Anspruch.
Der praktische Teil kommt im Laufe Deines Psychotherapie Studiums nicht zu kurz, denn Du absolvierst berufspraktische Einsätze in verschiedenen psychotherapeutischen Einrichtungen, zum Beispiel einer psychosomatischen Klinik.
Deine Prüfungen bestehen aus praktischen Tests, in denen Deine Prüfer beispielsweise eine Therapiesitzung mit Dir als Therapeut nachstellen. Darüber hinaus erwarten Dich noch Hausarbeiten, Klausuren und mündlichen Prüfungen, in denen Du Dein Wissen unter Beweis stellst.
Wenn Du alle Prüfungen sowie die Master- oder Bachelorarbeit beziehungsweise Examensarbeit erfolgreich hinter Dich gebracht hast, schließt Du Dein Studium je nach Hochschule mit dem akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.), Bakkalaureus (BA. pth) beziehungsweise des Master of Science (M.Sc.), Master of Arts (M.A.) oder dem Staatsexamen ab.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um ein Psychotherapie Bachelor Studium antreten zu können, benötigst Du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife und teilweise eine sehr gute Note in Deinem Abschlusszeugnis, um den Numerus clausus (NC) zu erfüllen. Da es im Beruf des Psychotherapeuten jedoch vor allem auf die persönliche Eignung ankommt, verzichten immer mehr private Hochschulen auf einen Numerus clausus. Stattdessen führen sie Aufnahmeverfahren durch, in denen Du Dich Tests und Gesprächen stellst. Informiere Dich dazu bei der Hochschule Deiner Wahl.
Für das Master Studium setzen die Hochschulen in der Regel ein abgeschlossenes Bachelor Studium beziehungsweise, je nach Studiengang, ein erfolgreich beendetes Master Studium in Psychotherapie oder Psychologie voraus. Letzteres ist der Fall, wenn das Master Studium Deine Kenntnisse zusätzlich vertiefen soll und Du Dich weiter spezialisierst, zum Beispiel auf eine bestimmte Altersgruppe. Das Psychotherapie Studium mit dem Abschluss Staatsexamen dient ebenfalls zur Weiterbildung und Du benötigst dafür einen Master Abschluss.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Um Psychotherapeut zu werden, ist es wichtig, dass Du empathisch bist und gerne mit Menschen arbeitest. Außerdem ist Belastungsfähigkeit eine nötige Eigenschaft für das Studium und den Beruf, denn Du hast täglich mit den Problemen Deiner Patienten zu tun und der Studiengang ist anspruchsvoll.
Darüber hinaus solltest Du viel Geduld mitbringen, denn nicht bei jedem Deiner Klienten schlägt die Therapie gleich schnell an, manchmal braucht es mehr Zeit und Fingerspitzengefühl, um Erfolge zu verzeichnen. Ein naturwissenschaftliches Verständnis hilft Dir, beispielsweise chemische Prozesse im Gehirn schneller zu verinnerlichen. Du kannst gut mit Zahlen umgehen? Super, dann fällt Dir Statistik nicht schwer.
Psychotherapeut werden: Der neue Weg in den Beruf
Wenn Du Psychotherapeut werden möchtest, hast Du seit 2020 die Möglichkeit, ein sogenanntes Direktstudium in Psychotherapie zu beginnen. Das bietet den großen Vorteil, dass Du nicht erst Psychologie studieren und daraufhin eine mehrjährige kostenintensive Ausbildung antreten musst, sondern direkt nach dem Master Abschluss in den Beruf einsteigen kannst. Dadurch sparst Du Zeit und einiges an Geld. Denn der approbationskonforme Studiengang ist speziell auf die Psychotherapie ausgerichtet und besteht aus einem 6-semestrigen Bachelor und einem 4‑semestrigen Master Studium.
Anschließend erhältst Du die Approbation, also die Erlaubnis, Patienten zu behandeln. Um Dich zu spezialisieren, nimmst Du an einer 5-jährigen vergüteten Weiterbildung teil, welche in psychiatrischen Kliniken oder ambulanten Einrichtungen erfolgt. Im Zuge dessen legst Du den Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendpsychotherapie oder schulst Dich im Bereich Fachpsychotherapie für Erwachsene. Nach der Weiterbildung darfst Du Dich ins Arztregister eintragen lassen und mit den Krankenkassen abrechnen.
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Beruf, Karriere & Gehalt
Psychische Erkrankungen nehmen in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr zu und somit auch der Bedarf an Psychotherapeuten, die sich um die seelische Gesundheit ihrer Patienten kümmern. Am Ende Deiner Ausbildung und mit Erhalt Deiner Approbation winkt Dir ein sicherer Arbeitsplatz und Du behandelst unter anderem Patienten mit Depressionen, Burnout, Süchten oder Traumata.
Du hast relativ geregelte Arbeitszeiten, da Du mit Deinen Patienten feste Termine vereinbarst. Du kannst Dich entweder selbstständig machen und eine eigene Praxis eröffnen oder in diesen Einrichtungen eine Anstellung finden:
- Beratungs- oder psychosomatische Einrichtungen
- Krankenhäuser
- Psychiatrische Kliniken
- Gemeinschaftspraxen
- Forschungseinrichtungen
Als Psychotherapeut erwartet Dich ein ansprechendes Gehalt, das von verschiedenen Faktoren abhängt. Zum einen kommt es darauf an, ob Du im öffentlichen Dienst, als angestellter oder als selbstständiger Psychotherapeut tätig bist. Deine Bezahlung im öffentlichen Dienst erfolgt nach Tarifvertrag (TVöD) und Du erhältst zu Beginn Deiner Karriere in der Entgeltgruppe E 14 4401.04 €¹ brutto und kannst mit wachsender Berufserfahrung bis zu 6.355 €¹ verdienen.
Bist Du hingegen in der freien Wirtschaft tätig, hängt Dein Gehalt von der Größe und dem Standort Deines Arbeitgebers ab. Dich erwarten ungefähr 3.700 €¹ bis 5.160 €¹ brutto pro Monat. Eröffnest Du eine eigene Praxis, beeinflussen Dein Ruf sowie die Anzahl Deiner Patienten Dein Einkommen. In diesem Fall bekommst Du einen Stundenlohn nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten. Hier liegt Dein Verdienst je nach Therapieart bei durchschnittlich 80 €¹ bis 100 €¹ pro einstündiger Sitzung.
Wo kann ich Psychotherapie studieren?
Das Bundesministerium für Gesundheit rechnet mit circa 2.500 Absolventen, die jährlich durch den Studiengang eine Approbation erhalten. Das bedeutet, dass die Studienplätze für Psychotherapie in Deutschland begrenzt sind, denn jährlich bewerben sich mehrere tausend Studieninteressierte für diesen Studiengang. Du kannst das Studium an privaten und staatlichen Hochschulen antreten, Anbieter findest Du zum Beispiel in Brandenburg und Hamburg.